Gast 0 Blick hinter die Kulissen, Freeriden, Sportlichstes Skigebiet

Drehgeschichten aus der Silvretta Montafon

Von Cliffs und anderen Höhenflügen

Material sammeln. Dazu hat uns die angespannte Lawinensituation bewegt und wir hatten die richtigen Antworten. Cliffdrops und Pillows wurden unsere besten Freunde. Wir haben so lange gesammelt, die Motivation für größere Lines rund um das Gebiet immer größer und größer wurde. Also geht es Donnerstagfrüh mit der ersten Gondel hinauf auf die Valisera um geeignete Spots ausfindig zu machen. Die Anstrengung der letzten Tage ist beim gesamten Team bemerkbar und die körperlichen Ressourcen sind dementsprechend aufgebraucht. Zu unserem Glück will das Wetter jedoch auch nicht mitspielen, also wird der Plan geändert. Für die Lines rund um die Burg ist das Licht zu flach und die Körper zu schwach, aber für das verspielte Gelände im Bereich der Madrisella reichen die kurzen Sonnenfenster und verbliebenen Kraftreserven aus. Wir können ein paar schöne Aufnahmen von Backflips und Oneeighties mitnehmen, bevor wir den kleinen, aber markanten Felskanal oberhalb der Kickerspots entdecken. Die Wolkendecke reißt für einen kurzen Moment auf, sofort werden die Kameras positioniert, und Michi und Rooney setzen einen spaßigen “Buddy-Run” zwischen die Felsen. Erst nach der Fahrt wissen wir, dass tatsächlich ein Mensch zwischen den beiden beängstigenden Felsplatten Platz für sich und seine Skier finden kann. Danach fassen wir den Beschluss, einige Spots für den nächsten Tag ausfindig zu machen, bevor wir unsere müden Knochen talwärts schicken. Dort werden sie perfekt empfangen - hinter dem Haus erwartet uns der mit Holzfeuer beheizte Hot Tub des Hauses. Als wir ihn eine entspannende Stunde später wieder verlassen, hat niemand von uns Probleme, in tiefen Schlaf zu fallen.

Freitag. Der letzte Drehtag.

Die Sonne strahlt, der Südföhn hat sich über Nacht beruhigt und vor uns liegt ein Tag, der unsere Erwartungen noch um ein Vielfaches übertreffen wird. Von Beginn an läuft alles perfekt. Das ganze Team ist super fokussiert und wir grasen die geplanten Spots ab, ohne dabei Zeit zu verlieren. Unser erstes Ziel ist ein kleines Felsband, dass einige interessante Absprungmöglichkeiten bietet. Von unten sieht aus Kamerasicht und beim Linecheck alles sehr klar aus. Erst der suchende Blick von oben zeigt, dass die Einfahrt mehr oder weniger blind erfolgt und der Schnee stellenweise windgepresst, gefroren oder auch freundlich sein kann. Wir finden Lösungen und die Liftwarte wundern sich bereits, warum die beiden Freireiter mit den breiten Skiern konsequent wieder kommen und wirres Zeug in ihre Funkgeräte sprechen. Kurz vor Mittag beschließen wir die steilen Westrücken unterhalb des Gipfels der Burg zu befahren. Das Team bringt sich in Stellung - Gegenhang mit Extender, eine Kamera für nähere Bilder, eine Fotografin und eine Drohne in der Luft machen sich bereit - und vier Stunden später sitzen sechs erschöpfte, aber überglückliche Menschen auf der Sonnenterrasse des Schwarzköpfle. Alles lief nach Plan. Wir stoßen mit einem kühlen Hopfengetränk an, drehen einige Close Ups in den letzten Sonnenstrahlen, bevor es wieder heimwärts gen Osten geht.

Euer Freeride Melange-Team.

(Fotocredit: Freeride Melange/Miriam Lottes)



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Wanderweg Gantekopf mit Bergpanorama im Licht des Sonnenaufgang
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