0 Bergsommer

Ein Herz für den Sommer. Oder warum ich den Sommer trotzdem mag.

Als Kind habe ich mich immer gefragt, warum es denn eigentlich einen Sommer geben muss. Die Antwort, die ich immer bekam, lautete: "Die Jahreszeiten entstehen, weil die Erdrotation nicht in der Ebene der Umlaufbahn um die Sonne erfolgt, sondern um 23,4° geneigt. Dadurch liegen Nord- und Südpol abwechselnd ein halbes Jahr im streifenden Sonnenlicht, und der Zenitstand der Sonne wechselt im Jahreszyklus zwischen nördlichem und südlichem Wendekreis." Punkt.
Alles klar? Genau. Und deswegen verstand ich lange nicht, warum wir nicht einfach das ganze Jahr Schnee haben können, wenn das doch so viel schöner und aufregender war. Im Winter liebte ich die Berge von Anfang an. Der Sommer war eine andere Geschichte. Liebe auf den zweiten (oder vielleicht 4ten Blick) sozusagen.
Die meisten Menschen freuen sich ja das ganz Jahr, bis es endlich wieder Sommer wird. Ich freue mich eben das ganze Jahr, bis es endlich wieder Winter wird (aktuelle Lage bis zum Saisonstart Winter bei uns: Noch 181 Tage). Trotzdem kann ich den Sommer geniessen - mittlerweile. Nicht zuletzt, weil der (Berg-)Sommer hier einfach wunderbar ist: Herrlich erfrischende Bergseen, angenehme Wärme aber keine Hitze, klare Bergluft ohne Pollen, die gute Sommerlaune meiner Mitmenschen, Bergkräuter oder Beeren sammeln und dann zu Köstlichenkeiten verarbeiten, Klettern nach der Arbeit (weils so schön lang hell ist), die unschlagbar gute Jause auf der Alp nach dem Wandern, das knistern eines Lagerfeuers, die schöne Panoramaaussicht nach einer anstrengenden Biketour, Sonnenuntergänge auf 2.000m, und viele viele Dinge mehr. Ihr merkt schon - ich lernte, den Sommer zu mögen und er ist mir fast schon ans Herz gewachsen.
Das schönste aber bleibt: Die Vorfreude auf den Winter. Denn 'weiß' gefallen mir die Berge immer noch am besten. Und nachdem ich knapp einen Monat nach meinem letzten Skitag meine "Winteristschonwiedervielzuschnellvorbei" Verstimmung überwunden habe, gibt es heute einen Sommer- und einen Wintergrund zur Freude:
Erstens:  Juchei, die Sommersaison startet mit dem morgigen 7. Juni, das heisst, dass uns endlich wieder Bahnen auf ca. 2.000 m bringen und wir uns oben nach Lust und Laune austoben können und, dass die Bergrestaurants wieder geöffnet sind.
Zweitens: Es ist schon mehr als die Hälfte der Wartezeit bis zum Weltcup Montafon 2014 (und damit zum Skisaisonstart) vorbei - in weniger als 6 Monaten ist wieder die Weltelite im Snowboardcross bei uns zu Gast. Zudem ist ja schon die Band Bastille fixiert - auf die zweite darf man noch gespannt sein.
Also, um es kurz zu machen (auch wenn ich den Winter insgesamt immer noch sympathischer finde):

WILLKOMMEN BERGSOMMER!

 


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