Samuel 0 Baustellen-Blog

Ersten Stützen der Panorama Bahn geflogen - heute geht's weiter

Sensationelle Bilder von unserem Fotografen Daniel Hug vom Fliegen mit dem Kamov-Hubschrauber.
Obwohl es sich um einen sehr verregneten Sommer handelt, verläuft auf der größten Baustelle Vorarlergs alles nach Plan. Pünktlich am 10. September konnte bei der Panorama Bahn mit dem Stützenfliegen begonnen werden. Für Roman Sandrell, Bahnchef der Silvretta Montafon, ist das Stellen der Stützen mittels Hubschrauber natürlich ein besonderer Moment, der auch mit einer gewissen Anspannung verbunden ist: ""Wenn der große Hubschrauber anrückt, ist natürlich immer eine gewisse Anspannung mit dabei: spielt das Wetter so mit wie wir uns das vorstellen und können die Rotationen effizient durchgeführt werden? Das sind Fragen die man sich am Abend vorher immer wieder stellt. Sobald die ersten Flüge absolviert sind, läuft das Ganze dann meist reibungslos mit einer professionellen Abfolge bei der jeder Handgriff stimmt."
Vorab gab es für alle Beteiligten eine Einschulung was beachtet werden muss und zudem wurden die Mannschaften in Teams eingeteilt. Die Mitarbeiter der Silvretta Montafon haben gemeinsam mit dem Wolfurter Seilbahnunternehmen Doppelmayr bereits die einzelnen Stützenteile für den Transport vorbereitet und sich an den jeweiligen Stellen in Position gebracht, denn sobald der Hubschrauber gelandet ist, zählt jede Minute.
Es handelt sich hierbei um einen Kamov KA 32 A12 von Heliswiss, den leistungsfähigsten Schwerlasthubschrauber der Welt: das russische Fabrikat ist zweimotorig und mit koaxialem Doppelrotorsystem ausgestattet. Bevor es losging musste natürlich auch das Auslösesystem überprüft und der Helikopter vollgetankt werden. Allein der Start des riesigen Ungetüms ist schon ein Erlebnis. Der Abwind kann bis zu 240 km/h betragen. Der Kamov verfügt über ein Hebevermögen von bis zu 5 Tonnen, die sind auch bei den Flügen für die Panorama Bahn auch notwendig. Die höchste Stütze ist rund 30 Meter hoch und besteht aus bis zu 8 Teilen.
Die Einsatzteams müssen beim Stellen der Stützen innerhalb von Sekunden die jeweiligen Teile fix montieren, bevor der Pilot den Auslösemechanismus betätigt. Dazu ist eine gute Kommunikation zwischen der Bodencrew, den Flughelfern und den Piloten unabdinglich.
Leider spielte das Wetter nicht ganz mit, immer wieder zogen Nebelfelder über das Hochjoch, sodass auch Wartezeiten unausweichlich waren.
Die Pausen wurden meist zum Tanken genutzt: der Hubschrauber verfügt über 4400 PS und ein Fassungsvermögen von 2000 Litern Kerosin, je nach Höhenlage und Last benötigt der Hubschrauber 900 Liter in der Stunde. Die beiden Motoren müssen separat betankt werden. Zwischendurch wurde immer wieder diskutiert welche Stütze als nächstes angeflogen werden und wo sich ein dementsprechendes Wetterfenster bietet.
Trotz aller Anstrengungen der gesamten Crew zeigte sich das Wetter unerbittlich und es konnten nicht die kompletten 53 Rotationen absolviert werden. 6 Tage später, am 16. September geht es heute weiter.


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Autor

Samuel

Ich bin geboren und aufgewachsen in Bregenz, war lange in der Vorarlberger Medienbranche tätig, bevor es mich nach München zog. Dort habe ich als Redakteur unter anderem für SAT1 produziert. Da es aber zu Hause und in den Bergen am Schönsten ist, kehrte ich ins Ländle zurück, wo es mich bald darauf ins Montafon verschlug. Hier war ich vor allem als Moderator und Redakteur bei Montafon.TV tätig.