Samuel 0 Baustellen-Blog

Alle Stützen der Panorama Bahn gestellt!

Das Fliegen der Stützenteile stellt beim Bau einer neuen Seilbahn immer einen wichtigen Bauabschnitt dar. Bei der Panorama Bahn musste das auf Grund des Wetters auf mehrere Tage verteilt werden, bis alle 11 Stützen fertig gestellt waren, wie das in der Bähnler-Sprache heißt.
Da die einzelnen Teile sehr schwer sind, ist ein Spezialhubschrauber notwendig und zwar handelt es sich hier um einen russischen Kamov-Helikopter von Heliswiss, der bis zu 5 Tonnen Gewicht heben kann. Die Mitarbeiter der Silvretta Montafon, die Monteure vom Seilbahnhersteller Doppelmayr und die Flughelfer von Heliswiss wurden in Teams ein- und auf die unterschiedlichen Stützen aufgeteilt. Montafon.TV begleitete eine Mannschaft und war hautnah beim Stellen der Stütze drei dabei, der kritische Punkt ist gleich die Anlieferung des ersten Teiles.
Sobald der Hubschrauber mit einem Teil für die jeweilige Stütze losgeflogen ist, bekommt der Flughelfer über Funk Bescheid, alle begeben sich in Position und sind hochkonzentriert. Nachwenigen Sekunden Flug setzt der Pilot den Sockel auf und die Arbeiter müssen schnell mittels Bolzen die Stütze fixieren. Nochmal alles gut gegangen, jetzt aber schnell alle Schrauben anziehen, für die riesigen Bolzen, Beilagscheiben und Muttern ist 72er Schlüssel notwendig. Der Abwind des Kamov-Hubschraubers kann bis zu 240 Kilometer in der Stunde betragen und bläst die Bodecrew fast um, deshalb ist es wichtig, dass sich die Mitarbeiter anhängen und einen guten Stand haben. Wenn größere Teile geliefert werden, sind auch bis zu sechs Mann am Boden mit Seilen beschäftigt, eine Drehung zu vermeiden und ein wenig die Richtung vorzugeben. Das braucht vollen Einsatz und ordentlich Kraft.
Die Crew arbeitet zügig, denn jede Rotation des leistungsfähigsten Schwerlasthubschrauber Europas kostet 780 Euro. Langsam wächst die Stütze drei in den Himmel empor, insgesamt 27 Meter hoch wird sie. Zwei heikle Situation stehen jetzt noch an: das sogenannte Joch muss fixiert und die beiden Rollenbatterien angebracht werden. Mit viel Anstrengungen, hängen nach insgesamt 7 Flügen beide Batterien und die Stütze drei steht fixfertig im Hang. Auch bei den restlichen Stützen wurde mit Hochdruck gearbeitet, alle sind mittlerweile fertig.
Ein großes Lob an unsere Mannschaft, die Crew von Doppelmayr und Heliswiss - hervorragende Arbeit.  Fehlt nur mehr das Seil und die Gondeln. Schon bald können die ersten Wintersportler die traumhafte Aussicht der längsten Sportbahn Vorarlbergs genießen.


Beitrag teilen


Autor

Samuel

Ich bin geboren und aufgewachsen in Bregenz, war lange in der Vorarlberger Medienbranche tätig, bevor es mich nach München zog. Dort habe ich als Redakteur unter anderem für SAT1 produziert. Da es aber zu Hause und in den Bergen am Schönsten ist, kehrte ich ins Ländle zurück, wo es mich bald darauf ins Montafon verschlug. Hier war ich vor allem als Moderator und Redakteur bei Montafon.TV tätig.