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Olympia goes Montafon

Der 17. Februar 2014, ein Tag, an den ich im Sommer schon während vielen Trainingseinheiten gedacht habe, der Tag, an dem ich um eine Medaille mitfahren wollte. Aufgrund meiner Verletzung im Dezember habe ich ziemlich schnell aufgehört über Olympia nachzudenken, trotzdem werde ich dieses Datum nicht so schnell vergessen.
 
Es wäre das Datum für den großen Auftritt unserer heimischen Boarder in Sotschi gewesen. Mein Bruder Alessandro „Izzi“ und Markus Schairer waren nach ihren Verletzungen top vorbereitet für den olympischen Boardercross. Einige heimische Fans und das Team um Montafon TV haben für dieses Ereignis ein Public Viewing am Berg auf der Terrasse der Nova Stoba organisiert.
Die Stimmung war heiß und die Vorfreude riesig. Vor allem die Nervosität der beiden Elternpaare war anfangs besonders hoch. Nun ja, alles war bereit. Es gab nur ein kleines Problem, nämlich: das Wetter in Sotschi war extrem schlecht und es wurde von Minute zu Minute offensichtlicher, dass das Rennen an diesem Tag kaum mehr stattfinden würde. Die Zuschauer beim Public-Viewing, sowie auch die Zuschauer in Sotschi (der Boardercross Bewerb der Herren war der erste ausverkaufte Wettbewerb bei den olympischen Spielen) waren allerdings bereit. Der großartige Unterschied zu Vorarlberg war der, dass wir im Montafon im warmen Sonnenschein standen und  mit den Füßen im frischen Pulverschnee versanken (Glühwein und feine Häppchen in den Händen inklusive), während die Fans in Sotschi schlicht im Nebel versanken. Ich hätte es meinen Jungs gewünscht, wenn wir an diesem einen Tag das Wetter einfach nur tauschen hätten können!
Der Nebel und die andauernden Verschiebungen bedeuteten schlussendlich, dass das Rennen unmöglich durchzuboxen war und das Rennen wurde somit auf den darauffolgenden Tag verschoben.
Glück gebracht hat unseren Boardern diese Verschiebung allerdings nicht, denn obwohl das ganze Montafon hinter ihnen stand und mitzitterte, war das Wetter entgegen der Prognosen am nächsten Tag nicht viel besser. Die Sicht, und auch die körperliche Verfassung waren den Umständen entsprechend zwar top und hätten für mehr als das schlussendliche Resultat gereicht. Es war jedoch das Material, das falsche Wachs und die falsche Wettervorhersage der Grund dafür, dass unsere Jungs mit aller Gewalt kämpfen konnten, ohne einen Hauch einer Chance gegen Gegner zu haben, die das um vielfach schnellere Wachs auf ihren Snowboards hatten.
 
Ich war sprachlos... es wird noch viel zu tun geben in den nächsten 4 Jahren, abr die Motivation war,zumindest bei  mir, noch nie größer als jetzt. Unsere Fans waren schon bereit und wissen, wie sie sich das Highlight Olympia genüsslich und auf hohem Niveau anschauen. Wir Fahrer und unsere Betreuer werden währenddessen unser Bestes geben und versuchen aus unseren Fehlern zu lernen, sodass es bei den nächsten Spielen 2018 in Südkorea keine Ausreden mehr geben wird.
Ich freu mich drauf,
Gino
 
 


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