Gernot 0 Sportlichstes Skigebiet

Endlich wieder einmal am Sennigrat stehen

Es ist viele Jahre her, seit ich am Sennigrat gestanden bin und ich muss zugeben, dass ich bei der ersten Auffahrt etwas nostalgisch geworden bin. Denn am Beginn meiner Skifahr Leidenschaft steht das Hochjoch. Ich komme aus einer Familie in der niemand intensiv dem Skifahren frönte und so hatte ich neben den Besuchen der Skikurse der Skivereine von Bludesch und Nenzing wenig Gelegenheit auf den beiden Brettern zu stehen, die mir heute so viel bedeuten. Deshalb war es für mich das Größte als mein Onkel begann mich auf seine Familien-Skiausflüge ins Montafon mitzunehmen. Schnell hatte ich meine erste Saisonkarte für das Montafon und obwohl uns mehrere Möglichkeiten offen gestanden sind, hat es uns damals besonders oft ins Hochjoch gezogen.
Damit stellt dieser Teil des Skigebietes Silvretta-Montafon für mich den Ort dar, an dem das Skifahren so richtig begann. Gemeinsam mit meinen beiden Cousinen machten wir die Pisten unsicher. Geliebt und gleichzeitig auch gefürchtet waren die Abstecher ins Grasjoch – der alte Sessellift auf dem Rückweg konnte an kalten Tagen anstrengender sein als der gesamte Skitag zuvor.
Als ich nun endlich wieder an der Talstation der Hochjoch Bahn in Schruns stehe, werde ich deshalb fast ein bisschen schwermütig, aber als ich dann endlich wieder oben am Sennigrat stehe, kommt die Euphorie. Von hier aus kann ich zu meinem Elternhaus im Walgau blicken – das Panorama ist einfach grandios.
Aber ich bin nicht hier, um die Aussicht zu genießen – Skifahren ist das Ziel. Die ersten Schwünge begeistern mich: die Pisten sind trotz des schneearmen Winters ausgezeichnet präpariert und es macht einfach Spaß endlich wieder hier unterwegs zu sein. „Warum bin ich eigentlich so lange nicht mehr hier gewesen?“, frage ich meine Frau – die überhaupt ihr allererstes Mal am Hochjoch erlebt. Auch sie weiß keine Antwort, aber keine Zeit zu reden – die Pisten müssen entdeckt werden.
Nach einigen Abfahrten auf alt bekannten Pisten wechseln wir dann zum Grasjoch: hier hat sich viel verändert. Der alte, sehr lange Doppelsessellift wurde abgebaut und eine moderne Gondelbahn erschließt die tollen Hänge. Hier gibt es auch erste Möglichkeiten die Pisten zu verlassen. Der befürchtete Windharsch schaut zwar an einigen Stellen hervor, aber schon bald finden wir auch Hänge in denen der Pulverschnee so richtig staubt.
Trotzdem kehren wir bald wieder auf die Pisten zurück – es ist einfach ein perfekter Tag für weite Carving Schwünge. Am frühen Nachmittag beginnt es sich dann einzutrüben und wir kehren zurück auf die Kapell Seite. Bei der Mittelstation der Hochjochbahn machen wir dann noch einen Einkehrschwung und genießen die letzen Sonnenstrahlen, vor die herannahende Kaltwetterfront frischen Powder auf den Hängen abladen wird.
Dann noch eine kurze Talabfahrt, die ebenfalls bestens präpariert war und es ging zurück in den Arbeitsalltag.
 
 
 


Beitrag teilen


Autor

Gernot

Seit meiner Kindheit ist bin ich leidenschaftlicher Skifahrer und habe viele Tage auf den Pisten der Silvretta Montafon (damals Hochjoch und Silvretta Nova) verbracht. Heute arbeitete ich als Journalist und beschäftige mich dabei intensiv mit dem Skifahren. So habe ich für www.skiinfo.de Skigebiete getestet und betreibe ich mit einem Freund den Video-Blog www.skivideo.at.