Annika 0 Baustellen-Blog, Blick hinter die Kulissen

Silvretta Bahn mit Anhang

Vier Wochen Baustellen-Entzug waren für meinen Geschmack definitiv zu viel. Obwohl ich noch lange voller Begeisterung allerorts vom Stützenfliegen berichtet habe, hat sich seither schon wieder viel getan. Heute werde ich rückfällig. Ich freue mich, einmal mehr mit Bauleiter Roman Sandrell auf Tour zu sein.


Der Schnee ist wieder geschmolzen und die Temperaturen sind für die Arbeiter auf der Baustelle in dieser Woche wesentlich erträglicher. Noch. Denn noch diese Woche steht die nächste Schneefront vor der Türe. Wir nutzen das Wetter aus und fahren Richtung Bergstation.


Status Quo auf 2.145 Metern

Als ich das letzte Mal die zukünftige Bergstation besuchte, lagen überall Teile und Werkzeug herum, die LKWs lieferten laufend Material und über ein Dutzend behelmte Mitarbeiter wuselten hin und her. Heute zeigt sich mir ein völlig neues Bild: Die Bergstation ist fast fertig. Der Platz rundherum scheint aufgeräumt, der Boden geebnet und nur noch zwei Mitarbeiter sind mit der Verkabelung beschäftigt. Nächste Woche kann der Schreiner schon mit seiner Arbeit in den Führerständen beginnen. Schick ist sie geworden, die neue Bergstation.


685 Meter weiter unten

An der Talstation hingegen wird noch geschuftet was das Zeug hält. Aber auch hier hat sich viel verändert. Diese Woche steht der Bau der neuen Skibrücke an, die die Talstationen der Silvretta Bahn und Vermiel Bahn verbinden wird. Die Fundamente sind bereits fertig betoniert und stehen für die 70 Tonnen Last bereit. Innen laufen die Elektrikerarbeiten auf Hochtouren. Schließlich muss alles laufen, wenn der Motor und das Getriebe zusammengekoppelt werden. „Lass uns mal nach unten schauen“, meint Roman. „Im Kellerbahnhof gibt es etwas, das dir gefallen könnte“.


Sesselmontage

„Oh! Wer kommt denn da?“ Heute legen unsere Mitarbeiter wieder einen Meilenstein, denn die ersten Anhängsel der Silvretta Bahn sind eingetroffen. Ein LKW bringt die einzelnen Sessel-Teile zum Kellerbahnhof der Talstation. Er schafft drei bis vier Ladungen pro Tag. Das genügt auch, denn die Einzelteile müssen Stück für Stück zusammengebaut werden. Die drei Hauptbestandteile – neben einem Haufen Kleinzeug – des Sessels sind das Gehänge, der Sessel selbst und die Klemme. Letztere ist bald auf Lebenszeit mit dem Seil der Silvretta Bahn verbunden. Die Arbeiter basteln über zehn Tage bis zu zehn Stück pro Tag zusammen. Im nächsten Schritt hievt man sie aufs Seil, bis alle 93 Stück im Kellerbahnhof hängen. Da kommt einiges an Gewicht zusammen, denn ein Sessel alleine wiegt 623 Kilogramm, mit Gehänge sogar rund 900 Kilogramm.


Wie geht es weiter?

„Wenn nächste Woche alle 93 Sessel im Kellerbahnhof herumbaumeln, können wir schon mit den ersten Anlageeinstellungen durchstarten“, berichtet Roman. Dafür schicken wir zwei Probe-Sessel auf Reise. Stütze für Stütze stellen die Arbeiter dann Abstände, Kupplung, Bremse usw. ein. Erst wenn alles sitzt und passt dürfen die Anderen nachkommen.

Wir halten euch auch weiterhin auf dem Laufenden!

 



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Eine Frau sitzt in der Gondel und blickt sehnsüchtig aus dem Fenster auf die Schneelandschaft
Autor

Annika

Ich mag die Berge. Sehr sogar. Noch lieber, wenn sie mit Schnee bedeckt sind. Skifahren ist für mich das Größte und der Winter meine Jahreszeit. Bin im Montafon aufgewachsen. Dann war ich in der ganzen Welt unterwegs. Habe 5 Jahre in Innsbruck studiert. 2015 bin ich ins Montafon zurückgekommen, weil ich im Marketing-Team der Silvretta Montafon das tun kann, was ich gerne tue: anderen zu vermitteln, dass es nichts schöneres gibt, als Zeit in den Bergen zu verbringen!