Svea 0 Bergabenteuer, Bergsommer

Klettersteig Madrisella

Klettersteige sind gerade der Hit unter uns Bergkindern und dank der verschiedenen Schwierigkeitsstufen ist für jeden etwas dabei. Ich mag es eher herausfordernd und sportlich, entscheide mich also für den neu eröffneten Klettersteig Madrisella.

Die Madrisella kenne ich bereits von einigen Wander- und Skitouren, bei eben diesen war der Anstieg bisher aber nie so richtig anstrengend, eher Mittel zum Zweck. Mit dem neuen Klettersteig könnte ich mir das Gipfelglück also mal so richtig verdienen…

 

Der Zustieg

Ich fahre mit meiner Mädels-Truppe früh morgens zur Nova Stoba hinauf. Von dort aus wandern wir erstmal bergab in Richtig Alpe Nova, um dann das noch verschlafene, saftig grüne Nova Tal hinauf zu laufen. Verlockend wäre eine Einkehr in der Alpe, aber wir wollen keine Zeit verlieren. Schon bald freuen wir uns über das Pfeifen einiger Murmeltiere, die den Tag begrüßen. Wir staunen nicht schlecht, als ein kleiner Fellknäul nur wenige Meter vor uns über den Weg huscht und dann nicht etwa schnell verschwindet sondern uns ganz gemächlich beobachtet. Ich bin völlig fasziniert und frage mich, was mit diesem Murmeltier nicht stimmt. Lässt es mich doch sogar von einem Meter Entfernung ein Bild von sich machen!? Dann allerdings bekomme ich es mit der Angst zu tun, denn so ganz geheuer ist mir ein so zahmes Murmeltier dann doch nicht.

Nach dieser tierischen Begegnung geht es weiter zum Einstieg. Wir zweigen links vom Weg ab und gehen gerade aus auf die Felswand zu. Am Einstieg angekommen legen wir unseren Gurt mit samt dem Klettersteigset an und setzen unsere Helme auf. Es kann losgehen!

 

Der Klettersteig

Gleich nach dem Einstieg geht es das erste Mal schnurstracks geradeaus über eine Felswand. Nach nicht allzu langer Zeit werden wir dafür aber auch schon mit einem tollen Blick Tal auswärts belohnt.

Umlenkung für Umlenkung arbeiten wir uns weiter den Fels entlang, genießen die Aussicht und den Wechsel von natürlichen Tritten, Leitern und Metallbügeln. Wir stellen schnell fest, dass dieser Klettersteig nichts für Menschen mit Höhenangst ist, schaut man doch sehr oft in die Tiefe und steht auf nicht mehr als einer künstlichen Tritthilfe, die den Blick in tiefe Schneisen offenbart. Ich bin froh darüber dass ich mir selbst, meiner Kraft und meiner Erfahrung am Fels vertrauen kann. Der Klettersteig ist lang, das merke auch ich irgendwann. Wir lassen uns aber Zeit, vor allem da wir zwei Klettersteig-Neulinge dabei haben. Sie sind sportlich, müssen sich aber an die Handhabung des Klettersteigsets gewöhnen. Nach ca. 3 Stunden erblicken wir das Gipfelkreuz und sind durchaus froh darüber. Fehlt uns zwar nicht die Kraft, aber die Konzentration, die so langsam abnimmt. Am Ende queren wir noch einen kurzen Grat und legen die letzten Meter zu Fuß, ohne Seil zurück.

 

Geschafft

Am Gipfel angekommen bestaunen wir zunächst die Aussicht auf die unzähligen Spitzen die sich – trotz einiger Wolken – um uns herum empor heben. Wir blicken über die Gipfel des Verwall, des Rätikon und der Silvretta und erspähen den Stausee Kops. Einfach nur schön.

Nach einer wohl verdienten Gipfeljause geht es im Laufmarsch zurück zur Nova Stoba, auf der wir uns zum Abschluss noch einen Nachtisch gönnen wollen.



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Autor

Svea

Mein Name ist Svea. Als gebürtige Wuppertalerin (das ist die Stadt mit der schönen Schwebebahn) bin ich momentan wohl das „Nordlicht“ in der Marketingabteilung der Silvretta Montafon. Nach 9 Semestern in den Bereichen Tourismus und Sport, die ich zeitweise in den Niederlanden, der Schweiz, Garmisch-Partenkirchen und Köln verbrachte, bin ich 2016 im Montafon gelandet und geblieben. Über die Sommerentwicklung ging es ins Marketing Team, wo ich nun für den Online Bereich zuständig bin. Du bewegst dich also gerade in meinem beruflichen Alltag! Gerne nehme ich euch immer wieder mit auf meine ganz persönlichen Bergabenteuer und teile meine Liebe zu den Bergen mit euch - ganz egal ob im Sommer oder Winter!