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Schlafen wie ein Eskimo

Abenteuer Iglu Nacht

Es ist soweit: endlich darf ich das Abenteuer Iglu Nacht hautnah miterleben. In einem richtigen Schneeiglu auf 2.300 Meter Höhe schlafen und Millionen von Sternen über einem verlassenen Skigebiet beobachten - das wird sicher unvergesslich schön!

Aufgeregt packe ich am Vorabend meinen Rucksack, denn am nächsten Tag geht es gleich vom Büro aus mitten ins Abenteuer! Fast vergessen hätte ich Handtuch und Bikini. Ich gebe zu, nicht gerade die ersten Utensilien an die ich bei einer Nacht im Iglu denke, aber hoch oben am Schwarzköpfle gibt es - seit diesem Winter - tatsächlich eine Sauna, mitten im Iglu Dorf!

Mit gepacktem Rucksack geht es also am nächsten Tag ins Büro, wirklich viel geschafft bekomme ich an diesem jedoch Tag nicht, die Vorfreude ist einfach viel zu groß. Meine Kollegen sind sicher auch froh als ich endlich gehe und sie meine gute Laune nicht mehr ertragen müssen. Jetzt kann das Iglu-Abenteuer beginnen!

 

Es geht in die Höhe

Pünktlich um 16.30 Uhr, wenn alle anderen ins Tal zurückkehren, kommen wir bei schönstem Sonnenschein am Valisera Hüsli an. Dort treffen wir uns mit unserem Guide Manfred Sprung alias Manni. (Seines Zeichens nicht nur Guide der Iglu Nacht sondern auch ihr Erfinder.) Wir sind heute eine bunt gemischte Truppe, die sich auf Anhieb versteht. Wir sind uns gleich einig: bevor es ins Hüsli geht müssen wir noch ein wenig die letzten Sonnenstrahlen auf der großen Terrasse genießen! Dabei erklärt Manni uns schon einmal wie der Abend, die darauffolgende Nacht, sowie der nächste Morgen ablaufen werden. Die Vorfreude steigt weiter…

 

Mit käsiger Stärkung in den Abend

Im Skigebiet wird es nun immer ruhiger. Nur wir Abenteurer sitzen noch an den Tischen und genießen einen Glühmost als Aperitif. Ein paar Gastronomie Mitarbeiter wuseln noch herum und rund um das Valisera Hüsli starten die Pistengerätefahrer in ihren nächtlichen Dienst.

Wir aber stürzen jetzt nicht nur uns ins nächtliche Abenteuer sondern auch das Brot auf unseren Tellern in den Fonduetopf, gefüllt mit kräftiger Käsemischung! Für Käseliebhaber wie mich, verbreitet sich ein herrlicher Duft und wir schwelgen im siebten Käsehimmel, begleitet von guten Gesprächen und fröhlichem Lachen. Für diejenigen, die auch auf Käse verzichten können gibt es Spaghetti. Dazu gibt es leckeren Wein.

 

Die blaue Stunde

Gestärkt und munter geht es nach dem Essen wieder raus in die Kälte…naja eigentlich ist es gar nicht so kalt wie erwartet sondern überraschend und angenehm mild. Ich hatte schon oft das Glück bei Dämmerung in den Bergen zu sein, aber heute ist es ganz besonders schön. „Die blaue Stunde“ zeigt sich von ihrer schönsten Seite und taucht die umliegende alpine Silhouette in bläuliches Licht. Schon bald offenbart sie dann etliche Farben die der Himmel zu bieten hat. Diese Zeit am Berg ist einfach immer wieder einzigartig und unbeschreiblich schön!

Eigentlich möchte ich mich einfach mitten auf die frisch gewalzte Piste legen und den Anblick genießen, wirkt es doch als würde der Himmel glühen… Doch nun ist erstmal Schluss mit Romantik, Manni verteilt schon die Fackeln und es geht zügigen Schrittes in Richtung Schwarzköpfe Kiosk, gleich neben der Bergstation der Madrisella Bahn. Wir legen rund 100 Höhenmeter zurück und erreichen nach ca. 20 Minuten das Iglu Dorf.

 

Das Iglu Dorf

In gut 2.300 Metern Höhe erwartet uns ein – von Lagerfeuer und Kerzenlicht erleuchteter – Platz, der mit großen Sitzsäcken zum Verweilen und Genießen einlädt. Ansonsten sehen die großen Schneehügel um uns herum noch eher unspektakulär aus, tagsüber neigt man sogar dazu sie zu übersehen. Doch schon am Eingang wird mir klar, dass es sich definitiv nicht bloß um einen Schneehügel handeln kann.

Manni und sein Team haben hier oben Unglaubliches geleistet! Zuerst entdecken wir ein riesiges Gemeinschaftsiglu mit einer Deckenhöhe von 8 Metern! Ich fühle mich wie in einem großen Gewölbekeller und staune auch hier über die gemütlichen - ins Eis gehauenen – Nischen, die mit Fellen ausgelegt, richtig gemütlich sind! Überall stehen Kerzen und als Deko dienen Abwurfstangen, die unsere Jäger im Wald gefunden haben. Ich würde es mir ja gleich gemütlich machen, aber zuerst mache ich mich auf zu einer Erkundungstour durch die erstaunlich weitläufigen Gänge des Iglu Dorfs. Insgesamt zweigen 12 Schneeiglus von zwei Gängen ab und am Ende des größeren Ganges gelange ich zu den 4 Holzboxen, die definitiv einen schöneren Namen verdient hätten. Sie stellen die Glamping Version der Iglu Nacht dar. Gleich daneben entdecke ich tatsächlich die Sauna, ein rundes Holzfass das vorne raus mit einem riesigen Bullauge abschließt und somit den Blick auf die umliegende Bergwelt freigibt! Wow! Eine solche Aussicht hatte ich, in einer Sauna, definitiv noch nie! Jetzt aber schnell wieder raus ans Feuer…

 

Am Lagerfeuer

Kaum bin ich wieder in der Sitzrunde draußen am Feuer angelangt reicht mir Manni bereits einen Becher mit heißem Glühwein. Angesichts der milden Nacht wäre es gar nicht nötig, aber gemütlich ist es natürlich trotzdem! Wir lachen an diesem Abend unglaublich viel. Erfreuen uns von Minute zu Minute mehr an diesem tollen Erlebnis und sind unglaublich dankbar für diese schönen Stunden. Immer wieder verlässt jemand das kleine Iglu Dorf um die Stimmung der Berge für sich ganz allein zu genießen und in sich aufzunehmen. Unterbrochen wird unsere kleine Runde ab und zu von einem vorbeifahrenden Pistenbully, aber auch über dieses kleine Extra freuen wir uns bei jedem Mal.

Das große Gemeinschaftsiglu brauchen wir heute gar nicht. Draußen am Feuer ist es einfach schön, nicht zu kalt und die Sterne ziehen uns ohnehin in ihren Bann.

 

Die Nacht beginnt

Gegen halb 12 schaue ich erstaunt auf die Uhrzeit meines Smartphones – schon so spät?! Der Abend verging wie im Flug. Scheinbar geht es allen anderen genau wie mir und gut eine halbe Stunde später suchen sich alle ihr Iglu und kuscheln sich in die warmen Schlafsäcke. Uns erwartet eine Nacht im Schneeiglu, die erste Nacht im Schneeiglu (wenn man Manni mal außen vor lässt). Aufregend. Erstaunlich warm. Gemütlich. Unvergesslich!

Während sich die meisten in die Holzboxen und Schneeiglus zurück ziehen, blieben wir zu dritt am Feuer zurück. Ist die Nacht doch viel zu schön, das Lagerfeuer noch immer warm und der Sternehimmel einfach zu toll um ihn zu verpassen. Wir schlafen also einfach auf unseren großen Sitzsäcken am Feuer ein. Uns umgibt absolute Stille, nur das knistern des Feuers ist anfänglich noch zu hören.

 

Der frühe Vogel

Mit dem Tageslicht öffne ich die Augen. Ich bin noch müde aber glücklich und auch die Müdigkeit ist schnell vergessen, denn der Himmel präsentiert sich schon wieder in bunten Farben und bringt mich zum Grinsen. Ich schlüpfe schnell wieder in meine Skihose und meine Jacke und unternehme einen kleinen Spaziergang, so früh am Morgen ist es in einem Skigebiet einfach herrlich ruhig! Ich genieße wie so oft den Blick auf die Berge der Silvretta, des Verwalls und des Rätikons, ein Ausblick der wohl nie langweilig wird…

Nach und nach trollen immer mehr Menschen aus den Eingängen unserer kleinen Iglu Welt und irgendwann zwischen 7.30 und 8.00 (ich habe den Urlaubsmodus eingeschaltet und das Zeitgefühl verloren) machen wir uns wieder auf den Weg in Richtung Valisera Hüsli. Beim Anblick der frischen Rillen auf der Piste kribbelt es mir gleich in den Füßen, wieso habe ich mein Snowbard nicht bei mir?! Aber auch dieser kurze gemeinschaftliche Spaziergang weckt uns alle auf und macht den Hunger spürbar.

 

Der kulinarische Abschluss

Das Käsefondue liegt nun schon eine Weile zurück und das Knurren meines Magens lässt sich nun kaum noch überhören. Zum Glück müssen wir nicht einmal auf unser Frühstück warten. In der hinteren Stube des Valisera Hüsli begrüßt uns ein deftiges regionales Bergfrühstück. Natürlich wieder mit viel Käse, Speck, Wurst, süßen Aufstrichen . Es fehlt an nichts und wir erleben einen perfekten Abschluss eines unvergesslichen Bergerlebnisses in der Silvretta Montafon. Ich beschließe: das war nicht mein letztes Abenteuer Iglu Nacht!



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Autor

Svea

Mein Name ist Svea. Als gebürtige Wuppertalerin (das ist die Stadt mit der schönen Schwebebahn) bin ich momentan wohl das „Nordlicht“ in der Marketingabteilung der Silvretta Montafon. Nach 9 Semestern in den Bereichen Tourismus und Sport, die ich zeitweise in den Niederlanden, der Schweiz, Garmisch-Partenkirchen und Köln verbrachte, bin ich 2016 im Montafon gelandet und geblieben. Über die Sommerentwicklung ging es ins Marketing Team, wo ich nun für den Online Bereich zuständig bin. Du bewegst dich also gerade in meinem beruflichen Alltag! Gerne nehme ich euch immer wieder mit auf meine ganz persönlichen Bergabenteuer und teile meine Liebe zu den Bergen mit euch - ganz egal ob im Sommer oder Winter!