Eva-Maria 0 Blick hinter die Kulissen

Was du schon immer übers Ski Wachsen wissen wolltest…

Du freust dich schon ewig darauf, wieder auf der Piste dahingleiten zu können. Die Anreise ins Skigebiet war lang, aber definitiv die Reise wert! Du blickst auf verschneite Berggipfel und genießt die Sonnenstrahlen im Gesicht.

Endlich kann der Skiurlaub beginnen. Raus mit den Skiern und rein in die Gondel. Die Aussicht ist einfach atemberaubend. Endlich bei der Bergstation angelangt hält dich nichts mehr von deinem Vorhaben ab. Du steigst aus und schnallst dir die Skischuhe nochmal nach, damit du in der Kurve ordentlich Druck machen kannst.

Jetzt geht’s los, die Wintersaison fängt auch für dich endlich an. Skischuhe abklopfen und rein in die Bindung. Du siehst den Hang – nicht zu steil aber du weißt, dass es sich anfühlen wird wie fliegen. Ein Hochgefühl nachdem du dich sehnst.

Endlich geht’s los, du hast sogar freie Bahn! Du schubst dich mit den Stöcken an und….PATSCH.

Es haut dich vornüber. Deine Skier kleben am Boden fest. Fast wie Superkleber. So war das nicht gedacht!

Was ist denn da passiert? Vor zwei Tagen hast du dir noch gedacht, du fährst allen anderen davon. Skier raus, rauf das Wachs und rein ins Auto. Aber der Plan ging wohl nicht auf.

 

Ski wachsen will gelernt sein – damit die Ski im Winter so richtig gut laufen, gibt’s hier ein paar Tipps!

 

Warum soll man überhaupt den Ski präparieren?

Ganz einfach: damit der Ski besser läuft. Skier sind wie Autoreifen. Die Struktur verdrängt das Wasser, das der Ski erzeugt. Wenn das nicht funktioniert, wird ein Widerstand geschaffen, der den Skifahrer verlangsamt.

Es ist Anfang der Saison, Neuschnee gab es schon länger keinen, aber die Temperaturen sind kalt…in Folge dessen ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass einiges an Kunstschnee auf der Piste liegt. Dieser nimmt den Skiern die Kante weg. Damit du nicht irgendwann einen dreißig Meter Radius für eine einfache Linkskurve brauchst, solltest du auch ab und zu mal daran denken, die Kanten schleifen zu lassen.

Auch wenn man den Ski am Vortag gewachst hat, ist Vorsicht angesagt. Beim Transport bleiben oft Dreck, Haare oder andere Fasern an den Skiern kleben. Das mindert schnell  die Pistenerfahrung. Deshalb macht es oft mehr Sinn, die Skier vor Ort präparieren zu lassen. Die Profis können das Wachs dann auch den unterschiedlichen Wetterbedingungen anpassen.

 

Wie sieht man, wann man wachsen muss?

Generell wird empfohlen, die Ski vor dem Einsommern zu wachsen, um den Belag zu schonen. Anfang der Saison wird dann das Wachs wieder abgezogen. Dafür wird der Belag mit dem Bügeleisen erwärmt und das überschüssige Wachs mit einem Abzieheisen in Laufrichtung abgezogen.

 

Werden die Skier händisch präpariert? 

Im Intersport Valisera Tal gibt es dafür eine Maschine, die es möglich macht, täglich ca. 300 Paar Skier zu präparieren, die vom Verleih zurückkommen. Die Ski werden geschliffen und belagseitig strukturiert, damit sie wieder optimal laufen. Generell wird eine Schicht Wachs angebracht.

Kleine Info am Rande:

Im Intersport Montafon werden am Ende der Wintersaison bis zu 27.000 Paar Ski präpariert. Kurz vor dem Beginn der Saison nochmal ca. 5.000 Paar Kundenski.

700 Paar Ski waren das Maximum, welches das Team vom Intersport Valisera Tal bis tief in die Nacht hinein präpariert hat. Es hat knapp 20 Stunden gedauert!

 

Was passiert, wenn gröbere Kratzer oder Belagschäden vorhanden sind?

Es kommt drauf an, wie groß der Schaden ist. Oft ist ein Aufschmelzen mit Bitex Material möglich, die den Belag so gut wie neu aussehen lassen. Der Ski wird erst mit Wachsentferner gereinigt – so gelangt kein Schmutz, Staub oder Flüssigkeit unter das Füllmaterial – damit sich der Kunststoff besser mit dem alten Belag verbindet. Das Bitex Material fügt sich dann perfekt in die Kratzer und Vertiefungen ein.

Ist der Schaden zu groß oder der Kratzer zu tief, steht noch eine andere Methode zur Verfügung, um den Ski zu retten: Mit dem Stanzeisen wird ein neuer Belag ausgestanzt und anstelle des Alten eingesetzt, eingeklebt und geschliffen.

 



Beitrag teilen


Autor

Eva-Maria

Ich bin vor 4 Jahren über einen kleinen Umweg ins Montafon gekommen. Nach 7 Jahren im Ausland nehme ich, als gebürtige Götznerin jede Gelegenheit wahr, die Bergwelt zu erkunden. Mit einer Leidenschaft fürs Wandern, Campen, Skifahren und anderen abenteuerlichen Sportarten ist das Montafon der perfekte Ausgangspunkt für Bergerlebnisse.